Freekeh
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Freekeh – Alles, was du über den grünen Hartweizen wissen musst.

Auch wenn du von Freekeh vielleicht erst kürzlich oder sogar noch nie etwas gehört hast, so ist das grüne Korn sagenumwoben. Freekeh ist nicht nur unfassbar lecker, gesund und vielseitig – es hat auch direkt mehrere Ursprungsgeschichten. Aber hierzu später mehr. 

Was ist Freekeh?

Freekeh ist im Grunde genommen Hartweizen, der unreif, also noch grün geerntet wird. Die anschließende Verarbeitung ist hier der Schlüssel, um das Getreide nicht nur haltbar zu machen, sondern auch seinen besonderen Geschmack zu verleihen. 

Für Freekeh gibt es mehrere lustige Schreibweisen. So hört das Korn auch auf Namen, wie Freek, Firik, Frique (das kann man gerne unendlich weiter spielen…)

Also: Freekeh = unreif (grün) geernteter Hartweizen!

Was ist das Besondere an Freekeh?

Wenn man Weizen grün, also unreif, erntet, enthält er noch viel Flüssigkeit und ist etwas weich. Würde man den Weizen direkt so lagern, würde sich durch die Feuchtigkeit Schimmel bilden und das gute Zeug wird schneller schlecht, als du Falafel sagen kannst. Daher muss das Korn erst einmal getrocknet werden. Und das geschieht in mehreren Etappen und mit ganz viel Feuer. Freekeh wird nämlich über offenem Feuer geröstet und somit getrocknet.

Aber vor der Feuerbehandlung darf der Hartweizen erstmal in der Sonne chillen. So wird die erste Feuchtigkeit entzogen und die Spreu löst sich leicht vom Weizen. Danach wird dem Weizen ordentlich Zunder gegeben. Der ausgelegte Weizen wird dann nämlich ganz vorsichtig und kontrolliert angezündet. Da der Weizen noch einen Rest an Feuchtigkeit enthält, verbrennt er nicht. Allerdings hatte er sich ja durch das Bad in der Sonne ja schon leicht von der Spreu gelöst. Das Feuer verbrennt jetzt also die gelöste Spreu und trocknet den Weizen ein weiteres Mal nach, ohne das dieser verbrennt.

Wenn die Feuerbehandlung durch ist, wird der Hartweizen noch einmal per Hand gerieben, um die letzten Spuren von Spreu loszuwerden. Daher hat Freekeh auch seinen Namen. Freekeh bedeutet im Arabischen „reiben“. 

Und was haben wir dank dieser Prozedur gewonnen? Geschmacklich bekommt Freekeh dadurch sein charakteristisches Raucharoma. Der grün geerntete Weizen wird haltbar gemacht (hält eeeewig!) und die vielen Nährstoffe bleiben erhalten. 

Die Legende

Aber wie kommt man denn bitte auf so eine aufwendige und unglaublich kluge Prozedur? Hier kommen wir zu den Legenden rund um Freekeh: 

Stell dir mal vor, du lebst im 23. Jahrhundert vor Christus und erntest deinen Weizen schön früh (warum auch immer – es war ein Angriff auf das Dorf) und lagerst ihn in einer Hütte und fühlst dich gut. „Schatz, der Winter kann kommen. Mach mal ne Pina Colada…“ (wohl kaum) Doch plötzlich schlägt ein Blitz (oder eher eine Fackel) ein und die ganze Hütte geht in Flammen auf. Du denkst dir „OMG!!11!!1“, doch als du die verkohlten Überreste der Hütte beseitigst, entdeckst du, dass der Weizen ja gar nicht verkohlt ist, sondern gut duftet und sogar verdammt gut schmeckt – besser als je zu vor. „Yaaay! Schatz, ich hab ne Marktlücke gefunden!“ 

Ja, so kann es kommen, dass ein gutes Produkt noch besser wird.

Ein echtes Superfood!

Richtig, Freekeh ist ein absolutes Superfood und dem Grünkern ähnlich. 

Also, was ist eigentlich drin? Pro 100g enthält Freekeh (laut Wikipedia)

  • 343 kcal
  • 14,7 g Protein
  • 2,6 g Fett
  • 69 g Kohlenhydrate
  • 12,3 g Ballaststoffe
  • 3,3 g Mineralstoffe
  • 4,7 mg Eisen
  • 7 mg Calcium

Das ist ganz schön ordentlich! 

Okay, aber wie genau schmeckt Freekeh jetzt und womit sind die Nährwertangaben vergleichbar?

Geschmacklich kann man Freekeh von der Konsistenz her mit einer Mischung aus Vollkornreis und Bulgur vergleichen. Es ist zart bissfest und dadurch schön körnig im Mundgefühl. Außerdem schmeckt Freekeh dank der Feuer-Prozedur geräuchert. Es ist wirklich nicht unbedingt leicht zu beschreiben, aber dieses Raucharoma ist der absolute Wahnsinn und bringt in alle Gerichte mit Freekeh eine gute Portion Umami mit rein. 

Vollkornreis gilt ja als super gesund. Aber wie sieht es „inhaltlich“ im Vergleich zu Freekeh aus? Freekeh ist fast 5-6x so proteinhaltig (14,7 zu 2,6) und hat fast die 6-7-fache Menge Ballaststoffe (12,3 zu 1,8) als Vollkornreis.

Zudem hat Freekeh einen niedrigen Glykämischen Index (liegt bei 43)! Das bedeutet, dass das gute Korn deinen Blutzuckerspiegel nicht so krass in die Höhe schnellen lässt, wie vielleicht andere kohlenhydratreiche Lebensmittel. Der grüne Weizen ist dadurch auch besonders für Diabetiker geeignet ist. 

Was macht man damit?

Unfassbar viel! Freekeh ist nicht nur super gesund, sondern auch unglaublich lecker und vielseitig einsetzbar! Du kannst leckere Salate, ähnlich einem Bulgursalat, machen. Der Salat bekommt dann eine herrlich leichte Räuchernote. Du kannst Freekeh aber auch wie Reis oder Couscous einfach als Beilage zu Eintöpfen, Schmorgerichten reichen, als Pilaw zubereiten oder als eine Art Freekeh-„Risotto“ zaubern. 

Nach und nach werde ich hier auf dem Blog aber natürlich auch einige Rezeptideen veröffentlichen. Du kannst ja in der Zwischenzeit mal den super leckeren Freekeh-Salat mit Za’atar probieren. 

Freekeh-Salat-libanesisch-Rezept
Freekeh Salat

Freekeh zubereiten

Die Zubereitung ist super easy! Bevor du ihn kochst, solltest du den grünen Weizen erst einmal ordentlich waschen. Danach kannst du Freekeh einfach mit der doppelten Menge an Wasser/Brühe und ggf. etwas Salz kurz aufkochen und anschließend bei geschlossenem Deckel auf niedriger Stufe ca. 15 Minuten fertiggaren. Das war’s dann auch schon. Du kannst Freekeh danach für die verschiedensten Varianten verwenden.

Nach dem Waschen kannst du das Superfood auch direkt mit anderen Zutaten (Gemüse, Fleisch, etc.) kurz anbraten und dann mit der nötigen Menge an Wasser oder Brühe fertiggaren. 

Beachte bitte, dass es unterschiedliche Körnungen gibt, die entsprechend eine andere Garzeit haben. Je gröber die Körnung, desto länger die Garzeit. 

Ich hoffe, ich konnte dich jetzt auf den Geschmack bringen, Freekeh jetzt mal selber zu probieren. Vermutlich wirst du es nicht in jedem Supermarkt bekommen, schau also ruhig mal beim türkischen Supermarkt oder Orient Markt vorbei. Dort wirst du definitiv fündig. Und wenn du auch da nichts findest, dann schau mal online nach. Hier meine Empfehlung: Freekeh online kaufen*.

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4 Kommentare

  1. Die Bescgreibung von Freekeh erinnert mich doch stark an Grünkern.
    Der Dinkel wurde wegen einer Schlechtwetterperiode unreifte/grün geerntet und anschließend gleich übern Feuer gedarrt (1660).
    Das Korn sieht auch gegenüber dem reifen Dinkel grün aus, daher wohl der Name.
    Ich verwende ihn zu Suppen, Bratlinge und Risotto (ja das schmeckt)
    Bei Gelegenheit werde ich Freekeh probieren. Ob der Unterschied groß ist?

    1. Hallo Margret,

      ja, die Ähnlichkeit ist definitiv vorhanden – auch in der Verarbeitung. Probiere es gerne aus und danach kannst du mir ja gerne nochmal schreiben, wie es dir geschmeckt hat im Unterschied 🙂

      Liebe Grüße
      Rafik

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