Baklava – Das Grundrezept
Seit wirklich einer Ewigkeit war ich auf der Suche nach dem besten Baklava Rezept aller Zeiten. Und ich kann dir direkt schon sagen: Ich habe es für mich gefunden! Eigentlich sollte es ganz easy sein, aber ich wollte mich nicht mit irgendeinem klassischen Rezept zufrieden geben, sondern suchte nach dem Baklava-Geschmack, den ich aus einem kleinen Laden in Aley im Libanon kenne. Und hier ist es nun endlich: Mein Baklava-Grundrezept – Bistro Badia Style! Whooop!
Schichten für den perfekten Crunch
Ob du es glaubst oder nicht: Es gibt wirklich eine ganze Reihe an unterschiedlichen Baklava-Sorten. Und jede Sorte hat ihren eigenen Namen. Dieses Baklava hier ist die Mutter aller Sorten. Das absolute Grundrezept. Der Klassiker schlechthin. Köstliche Schichten von knusprigem Filoteig mit einer Schicht frisch gerösteter Nüsse. Viel braucht es nicht, um ein klassisches Baklava zuzubereiten. Aber gerade dann kommt es auf jede Kleinigkeit an, damit es wirklich perfekt wird! Die Auswahl der Nüsse und deren Gewichtung zueinander. Dann die Menge an Schichten und das Fett, um diese Schichten voneinander zu trennen und knusprig werden zu lassen. Und zu guter Letzt kommt ja noch der aromatisierte Sirup auf das noch heiße Baklava.
Ich kann dir direkt schon sagen, dass mein Baklava Rezept zwar natürlich auch süß ist, aber nicht so crazy süß und vor Sirup triefend, wie du es vielleicht schon mal probiert hast. Mein Fokus für die Entwicklung des Rezepts war eine perfekte Balance aus knusprig, nussig und süß zu finden. Deswegen hab ich mich trotz der wenigen benötigten Zutaten so schwer getan.
Ghee statt Butter und Cashew statt Walnuss
Okay, die Überschrift hier ist nicht so ganz richtig. Die Walnüsse habe ich nicht komplett gestrichen, sie aber reduziert und mit einem größeren Anteil an Cashew gemischt. Diese Mischung sorgt dafür, dass das Baklava nicht nur schön nussig schmeckt, sondern auch super zart. Statt der herkömmlichen Butter, habe ich mich für Ghee, alias geklärte Butter, entschieden. Ghee hat nochmal einen etwas eigenen und intensiveren Geschmack als Butter und harmoniert wirklich perfekt mit der Nussmischung. Aber Ghee hat noch einen weiteren Vorteil gegenüber Butter: Ghee enthält nur noch wenig Wasser und dieser Umstand sorgt dafür, dass dein Baklava nicht labberig, sondern schön knusprig wird.
Soweit, so gut. Wenn du also mit dem Baklava startest, benötigst du einige Lagen an feinem Filoteig. Den Teig kannst du dir dann je nach vorliegender Auflauf oder Springform einfach zuschneiden. Ich habe mich für eine rechteckige Auflaufform entschieden. Du beginnst dann damit, die erste Schicht Filoteig mit zerlassenem Ghee einzupinseln.
Baklava step by step
Nach der ersten Schicht kommt direkt die nächste Schicht Filoteig, die du noch mal ordentlich mit Ghee einpinseln musst.
Wenn du dann ca. 8 Schichten fertig hast, kommen die gehackten Nüsse, die du dann einfach auf die letzte eingefettete Schicht streust und verteilst.
Und sobald du die Nussschicht verteilt hast, legen wir wieder mit dem Schichten von Filoteig nach. Natürlich wird auch hier jede Schicht ordentlich mit Ghee eingepinselt. Sollten sich hier Luftbläschen bilden, kannst du diese einfach mit der flachen Hand herausstreichen.
Wenn du dann alle Schichten fertig hast, kommt ein etwas kniffeliger Teil: Das Baklava muss geschnitten werden. Das klassische Muster sind Rauten, du kannst aber natürlich auch Rechtecke oder Quadrate schneiden. Wichtig hierbei ist, dass du ein scharfes Messer oder Pizzaschneider verwendest und den Teig während des Schneidens festhältst. Ansonsten könnte es sein, dass sich die Schichten verschieben. Für Rauten schneidest du erst diagonale Streifen und anschließend gerade von oben nach unten. Achte dabei darauf, dass du auch wirklich bis zur letzten Schicht durchschneidest.
Der gröbste Part ist geschafft und das Baklava darf jetzt bei 180 °C für ca. 30 – 35 Minuten in den vorgeheizten Backofen.
Wenn das Baklava aus dem Ofen kommt, hat es eine herrlich goldbraune Röstung bekommen und die vielen Schichten sind knusprig aufgegangen. Dir müsste jetzt ein unfassbar leckerer Duft von Ghee und gerösteten Nüssen entgegenkommen. Das noch heiße Baklava musst du sofort mit dem vorbereiteten und abgekühlten Sirup übergießen. Der Sound, den du dabei hören wirst, ist richtig gut. Es knistert richtig laut. Ich habe ca. 8 – 10 Esslöffel Sirup über das heiße Baklava gegossen.
Jetzt muss dein Baklava nur noch abkühlen und du kannst es vorsichtig Stück für Stück aus der Form heben und servieren. Es kann sein, dass sich die oberste Schicht Filoteig löst und in kleine, feine Krümel zerfällt – das ist vollkommen in Ordnung so. Am Geschmack und der Knusprigkeit wird sich nichts verändern, versprochen!
Der Sirup und der schönste Baklava Moment
Einer der schönsten Momente ist für mich immer der, bei dem ich den Sirup über das heiße Baklava gieße. Der Duft ist betörend und der Sound, der sich dabei entfaltet ist großartig. Es klingt so, als würden die Schichten schon ankündigen, wie knusprig sie eigentlich sind.
Der Sirup ist sehr simpel und besteht nur aus einem Teil Wasser und einem Teil Zucker mit einem Hauch Rosenwasser. Gerade mal so viel Rosenwasser, dass man es noch wahrnimmt, es aber nicht alles übertüncht. Du kannst übrigens für dich entscheiden, wie viel Sirup du verwenden möchtest. Ich empfehle dir aber, es nicht zu übertreiben. Verwende gerade so viel, damit jedes Stück Baklava etwas davon abbekommt, ohne darin zu ertrinken. Wenn alles fertig und abgekühlt ist, kommt der Moment des Probierens. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du zumindest ein kleines Lächeln auf dein Gesicht bekommst. Guten Appetit!
Tipps:
- Das Baklava hält sich gut verpackt in einer Frischebox oder mit Frischhaltefolie bedeckt gute zwei Wochen.
- Du kannst das Baklava auch in den Kühlschrank stellen und es somit länger haltbar machen.
- Stelle es vor dem Verzehr aber raus, damit es Zimmertemperatur bekommt. Dann schmeckt es besser.
- Das Baklava kannst du auch gut einfrieren und später wieder auftauen. Hier verliert es allerdings etwas an Geschmack.
Rezept für Baklava
Kochutensilien
- Auflaufform (25 x 20 cm)
Zutaten
Für den Sirup
- 100 g Zucker
- 100 ml Wasser
- 1/2 Teelöffel Rosenwasser
Für das Baklava
- 18 Blätter Filo/Yufka Teig
- 100 g Cashewkerne
- 50 g Walnüsse
- 60 g Ghee (oder Butter)
Zum Garnieren
- gemahlene Pistazien
Zubereitung
Zubereitung Sirup
- Zucker in einem Topf mit Wasser auflösen und so lange köcheln lassen, bis daraus ein Sirup wird (ca. 8 – 10 Minuten).
- Rosenwasser unterrühren und auskühlen lassen.
Zubereitung Baklava
- Nüsse in einer Pfanne ohne Fett rösten, bis sie anfangen zu duften. (Bitte pass auf, dass sie nicht zu dunkel werden!)
- Geröstete Nüsse mit einem Foodprocessor oder einem Messer hacken und zur Seite stellen.
- Backofen auf 180°C vorheizen.
- Ghee in einem Topf schmelzen.
- Filoteig auseinanderklappen und für die Backform zuschneiden.
- 1 Schicht Filoteig in die Form legen und mit Ghee bepinseln. Diesen Vorgang 7 Mal wiederholen, sodass du 8 bebutterte Schichten hast.
- Nüsse auf der obersten Schicht verteilen.
- Nun eine weitere Schicht Filoteig auf die Nüsse legen und mit Ghee bepinseln. Diesen Vorgang 9 Mal wiederholen, sodass du 10 bebutterte Schichten hast.
- Baklava mit einem scharfen Messer in Rauten schneiden, in den Ofen schieben und ca. 30-35 Minuten knusprig backen.
- Baklava aus dem Ofen nehmen und sofort mit dem Sirup begießen. Je nach Süße kannst du mehr oder weniger auf dem Baklava verteilen. Ich habe für die genannte Form ca. 8 – 10 Esslöffel verwendet. Jedes Stück muss etwas Sirup abbekommen.
- Mit gemahlenen Pistazien oder Nüssen nach Belieben toppen und auskühlen lassen.
Notizen
Nährwerte
Lust auf mehr nussigen Baklava-Spaß? Dann probiere unbedingt mal den göttlichen Baklava Cheesecake, die schnellen Baklava-Rollen oder die cremig gefüllten Baklava-Taschen.