Drei Sorten Bulgur stehen in kleinen Schälchen auf dem Tisch
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Bulgur – was ist das?

Bulgur gehört zu den Grundnahrungsmitteln in der Levante und dem Nahen Osten. Mittlerweile hat er auch seinen Platz in unsere Supermarktregale gefunden und kommt in diversen Rezepten zum Einsatz. Aber was genau ist Bulgur eigentlich? Wie wird er hergestellt und verwendet? Und warum wird er so oft mit Couscous verwechselt? Dies alles erfährst du in diesem Beitrag über Bulgur.

Was ist Bulgur?

Hast du schon von der Bulgurpflanze gehört? Nein?! Ich auch nicht. Das liegt ganz einfach daran, dass die kleinen Körnchen aus Getreide hergestellt werden. Der traditionelle Bulgur wird aus Hartweizen gewonnen. Es gibt mittlerweile jedoch auch Varianten aus regionalem Anbau auf Basis von Dinkel, Buchweizen oder Gerste. Es handelt sich bei Bulgur also um einen Weizenschrot und nicht um ein eigenständiges Getreide.

Im Herstellungsprozess wird der Hartweizen als erstes gewaschen und eingeweicht, um Dreck zu entfernen und die Schale weich zu machen. Dann kommt er in einen großen Topf und wird gedämpft oder gekocht (je nach Methode), um den Hartweizen vorzugaren. Die Kleie (Schalenreste des Hartweizens, die beim Erhitzen abfallen), wird anschließend entfernt.

Der Hartweizen ist nun eine Art Weizengrütze (Weizenbrei), die im nächsten Schritt getrocknet wird. Das getrocknete Weizenmus wird dann geschrotet, also zerkleinert. Dabei wird der Bulgur grob, mittel oder fein zerstoßen, um später in verschiedenen Gerichten verkocht zu werden. Auch ins libanesische Nationalgericht Taboulé gehört Bulgur. Jedoch möchte ich hier klarstellen, dass es sich hierbei um einen Petersiliensalat und nicht, wie meist angenommen, um einen Bulgursalat handelt.

Welche Sorten gibt es und wofür werden sie verwendet?

Ganz klassisch gibt es den groben, den mittleren und den feinen Bulgur. Mittlerweile gibt es aber auch wie oben schon erwähnt, Produkte aus verschiedenen Getreiden und regionalem Anbau.

  • Grober Bulgur: wird eher als Beilage, für Butterbulgur oder Bulgur-Pilav genutzt
Grober Bulgur in einem Schälchen.
Mittelgrober Bulgur in einem Schälchen.
Feiner Bulgur in einem Schälchen.

Unterschied von Bulgur und Couscous

  • Bei Bulgur handelt es sich um Weizenschrot und bei Couscous um Weizengrießkügelchen.
  • Während Bulgur eine gröbere Textur besitzt, ist die Textur von Couscous feiner und körniger.
  • Die Herstellungsprozesse der Weizenprodukte sind ähnlich, unterscheiden sich jedoch in einigen Schritten. Bulgur wird gewaschen, gedämpft/gekocht, getrocknet und zerkleinert. Couscous dagegen wird geformt, gedämpft, getrocknet, gesiebt und sortiert.

Couscous ist ein Getreideprodukt, welches seinen Ursprung in Nordafrika hat und ähnlich wie Bulgur aus Weizen hergestellt wird. Genauer gesagt aus Hartweizengrieß, einem gröberen Mehl. Die Weizenkügelchen können jedoch auch aus Hirse oder Gerste erzeugt werden.

Traditionell wird Couscous aus Hartweizengrieß gemacht. Per Hand und manchmal mit etwas Mehl vermengt, wird der Grieß auf einer großen Fläche ausgebreitet und mit Salzwasser besprenkelt. Dadurch entstehen kleine Klümpchen, die wiederrum zwischen den Handflächen zerrieben und zu kleinen Kügelchen werden. Zum Trocknen werden die Grießkügelchen dann in der Sonne ausgelegt. Im letzten Schritt wird der Couscous gesiebt und sortiert, um Klumpen zu entfernen und um ein einheitliches Produkt bieten zu können.

Dieser Prozess wurde mittlerweile industrialisiert und du kannst Couscous im Supermarkt kaufen, den du nur noch mit heißem Wasser übergießen und quellen lassen musst.

Ganz klassisch wird er in einer Couscousière dampfgegart. Dabei handelt es sich um einen Topf mit einem Aufsatz. Im unteren Topf werden Fleisch, Fisch oder Gemüse gekocht, während der Wasserdampf nach oben zieht und so den Couscous gart.

Auch mit den Grießkügelchen kannst du zauberhafte Salate kreieren, wie den Couscous Salat mit Halloumi und Zucchini, Couscous-Salat mit Thunfisch und Tahini-Dressing oder Couscoussalat mit Erdbeeren und grünem Spargel.


Nährstoffe und gesundheitliche Vorteile von Bulgur

Durch die schonende Garung behält der Weinzenschrot wichtige Nähr- und Ballaststoffe, Mineralien und Vitamine wodurch er auch lange sättigt.

Ungefähre Nährwerte von Bulgur pro 100 Gramm:
Kalorien 345
Eiweiß 12 g
Fett 1,5 g
Kohlenhydrate 65 g
Ballaststoffe 9,5 g

Ist der Weizenschrot glutenfrei?

Da er aus Weizen hergestellt wird, ist er nicht glutenfrei. Alternativ kannst du z.B. Buchweizen-Bulgur verwenden, weil Buchweizen von Natur aus glutenfrei ist. Allerdings kann das Produkt durch den Verarbeitungsprozess Spuren von Gluten enthalten. Schau dir auf jeden Fall die Informationen auf der Verpackung an.

Ist Bulgur vegan?

Weil es sich um ein natürliches Produkt handelt, ist das Weizenprodukt vegan. Probiere doch mal das vegane Bulgur-Salat-Rezept mit Za’atar und Granatapfel aus.

Bulgur zubereiten – so einfach geht’s

Damit der Bulgur nach dem Kochen nicht verklebt oder sich kleine Klümpchen bilden, ist es besser ihn vor dem Kochen unter fließendem Wasser abzuspülen. So reinigst du ihn auch von möglichen Verunreinigungen wie Schalenreste oder Mehlstaub.

Pro Person benötigst du ca. 50-80 g trockenen Bulgur. Je nachdem, ob du ihn als Beilage oder Hauptgericht servieren möchtest.

Am besten gibst du deine Portion Bulgur in ein Sieb und spülst ihn so lange unter fließendem Wasser ab, bis es nicht mehr trüb sondern klar geworden ist. Nun kannst du ihn in eine Schüssel oder einen Topf geben und und mit kochendem Wasser übergießen. Beachte dabei das Verhältnis 1:2 – Wenn du also eine Tasse Bulgur zubereiten möchtest, brauchst du dafür zwei Tassen Wasser. Decke den Schrot mit einem Deckel ab und lass ihn ca. 15 Minuten quellen. Danach kannst du ihn mit einer Gabel auflockern und als Beilage servieren oder zu einem Bulgursalat weiterverarbeiten.

Tipps zur Zubereitung von Bulgur

  • Bulgur kannst du nicht nur salzig bzw. herzhaft zubereiten, sondern auch süß als Dessert servieren – ganz ähnlich wie Milchreis.
  • Der Weizenschrot ist eine fantastische Beilage zu Kafta, Shish Taouk oder gebackenem Feta.
  • Wie bekommt die Beilage mehr Pfiff? Du kannst das Getreideprodukt mit Kardamom, Kreuzkümmel und Zimt vermengen. So bekommt er den typischen Geschmack der Levante. Oder aber du lässt ihn nicht mit Wasser, sondern mit Brühe aufquellen – so wird er auch richtig würzig.
  • Wenn du den Weizenschrot in der Pfanne oder im Topf anröstest, dann kommt seine schöne nussige Note stärker hervor.
Butterbulgur mit einem Löffel in einer Marmorschale serviert.

Lass dich inspirieren und probiere gerne das eine und andere Bulgur-Rezept aus. Ich freue mich, wenn du mir einen Kommentar hinterlässt, ob dir der Beitrag gefallen hat und du nun alles wissenswertes über den Weizenschrot weißt.

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