Zatar, Zaatar oder Za’atar? So machst du die levantinische Gewürzmischung selbst
Thymian heißt im Arabischen „Za’atar“. Majoran manchmal auch. Ach ja, Oregano auch. Auch wenn diese herrlichen Kräuter eigene Namen haben, sagt man manchmal zu allein Dreien Za’atar. Verrückt, oder? „Geh mal Za’atar kaufen!“ – Äh…. okay. Am besten bringst du einfach die Gewürzmischung Za’atar mit – da fährt sowieso jeder aus der Levante drauf ab.
Meine Za’atar-Mischung besteht aus geröstetem Sesam, getrocknetem Thymian, Sumach und etwas Salz. Ursprünglich nahm man anstelle von Thymian das Heilige Kraut Ysop. Nach was Ysop schmeckt? Schillernd – nach Thymian mit etwas Oregano mit einem Nachgeschmack von Majoran – oder war es doch umgekehrt? Ist eh alles Za’atar! Is’ klar, oder? 😉
Nein, zum komplexen Geschmack von Ysop gesellen sich auch noch Noten von Salbei und Rosmarin.
Je nach Geschmack hat jeder seine eigene Mischung für Za’atar. Es gibt Mischungen, die Thymian, Oregano UND Majoran enthalten. Bei einigen hat sich sogar Kreuzkümmel (WTF?!?) reingeschlichen. Muss nicht sein, finde ich. Ich bevorzuge die minimalistische Mischung – Sesam, Thymian, Salz und Sumach. Moment mal… Sumach?
Sumach ist ein Gewürz, das aus den roten Früchten des Gewürzsumachs gewonnen wird. Grob gemahlen wird das purpurne Pulver über Salate gestreut und in Dips oder zur Herstellung von (Grill)Marinaden verwendet. Sumach riecht ganz leicht nach Essig und hat geschmacklich eine kräftig säuerlich-herbe Note. Alles zusammen in einem Gewürztopf schmeckt Zatar durch den gerösteten Sesam herrlich nussig wobei Sumach eine schöne Frische hineinzaubert; und der Thymian – der ist die Kopf- und Herznote des Ganzen.
Und wofür kann ich dieses Za’atar alles nehmen?
Versuche mal Manakish. Das sind leckere Teigfladen, die mit einer Mischung aus Za’atar, Zwiebeln und Olivenöl bestrichen werden und kurz in den Ofen wandern. Der Duft, der dann aus deinem Ofen strömt ist betörend!
Du kannst die Mischung aber auch ganz einfach neben einem guten Olivenöl und frischem Brot reichen. Dippe das Brot erst in das Öl und anschließend in die leckere Gewürtzmischung.
Za’atar versteht sich übrigens auch sehr gut mit Käse, Eiern (gekocht oder gebraten – egal), im Wrap, auf Labneh oder im Salat. Und wie wird das Gewürz nun wirklich geschrieben? Das spielt keine Rolle – Google wird dich verstehen. 😉
So machst du Za’atar selbst
Zubereitung
- Sesam ohne Öl in einer Pfanne auf mittlerer Stufe für ca. 5 Minuten unter Rühren rösten.
- Die Hälfte des Sesams mit Salz, Sumach und Thymian in einen Mörser geben und leicht anstoßen.
- Restlichen Sesam hinzufügen und vermengen.
Hallo Rafik, ich habe für das Zatar Extra Ysop angepflanzt. Muss ich ihn erst trocknen lassen? Frisch schmeckt er etwas bitter. Danke schon mal für die Antwort
Hallo Ulrike,
ich würde es auf jeden Fall für die Za’atar Mischung gut trocknen lassen. Frischen Ysop kannst du z.B. gut in Olivenöl einlegen 😉
Liebe Grüße
Rafik