Za’atar: So machst du die levantinische Gewürzmischung selbst
Thymian heißt im Arabischen „Za’atar“. Majoran manchmal auch. Ach ja, Oregano auch. Auch wenn diese herrlichen Kräuter eigene Namen haben, sagt man manchmal zu allein dreien Za’atar. Verrückt, oder? „Geh mal Za’atar kaufen!“ – Äh…. okay. Am besten bringst du einfach die Gewürzmischung Za’atar mit – da fährt sowieso jeder aus der Levante drauf ab. Gerne kläre ich im weiteren auf, was Za’atar ist und wie du diese großartige Gewürzmischung der Levante selber machen kannst.
Was ist eigentlich Za’atar?
Za’atar ist eine Gewürzmischung aus der Levante, also dem nahen Osten. Gerade im Libanon, Syrien, Israel und Palästina ist die Gewürzmischung ein sehr fester Bestandteil der Küche. Für mich ist der Duft dieser Gewürzmischung DER Duft der Lavente!
Za’atar besteht aus:
- Thymian
- Sumach
- Sesam
- Salz
Du hast jetzt vielleicht ein paar Fragezeichen im Kopf, nachdem du das Wort “Sumach” gelesen hast. Dazu kommen wir gleich noch. Erst einmal muss ich auf den Thymian eingehen.
Wilder Thymian oder Ysop?
Wie du vermutlich schon weißt, gibt es verschiedene Arten von Thymian. Für die Za’atar Gewürzmischung wird in der Levante der wilde Thymian (Origanum syriacum) genutzt. Er ist im Gegensatz zum regulären Thymian viel hitzebeständiger und hat einen wesentlich intensiveren Geschmack, der sogar leicht pfeffrig sein kann. Meine Mutter legt den wilden Thymian auch gerne in Öl ein und verwendet ihn dann z.B. in Salaten.
Wilder Thymian wird manchmal auch biblischer Ysop oder syrischer Oregano genannt. Hier kommt es dann oft zu Verwechslungen: Echter Ysop (Hyssopus officinalis) ist tatsächlich eine ganz andere Pflanzenart und hat so nichts mit dem Thymian zu tun, den wir kennen. Wenn du also von Ysop in Verbindung mit Za’atar hörst, dann handelt es sich um wilden Thymian. Da es den wilden Thymian nicht überall gibt, kannst du auch den regulären Thymian aus dem Supermarkt nehmen.
Je nach Geschmack und Region gibt es in der Levante leicht variierende Rezepturen für Za’atar. Es gibt Mischungen, die Thymian, Oregano UND Majoran enthalten. Bei einigen hat sich sogar Kreuzkümmel reingeschlichen, was sehr untypisch ist – Das muss echt nicht sein, finde ich. Ich bevorzuge die minimalistische Mischung – Sesam, Thymian, Salz und Sumach. Moment mal… Sumach?
Sumach
Sumach (Rhus coriaria) ist ein Gewürz, das aus den roten Früchten des Gewürzsumachs (Essigbaum) gewonnen wird. Grob gemahlen wird das purpurne Pulver über Salate gestreut und in Dips oder zur Herstellung von (Grill)Marinaden verwendet. Mehr zu Sumach erfährt du hier.
Das purpurne Pulver riecht ganz leicht nach Essig und hat geschmacklich eine kräftig säuerlich-herbe Note. Alles zusammen in einem Gewürztopf, schmeckt Za’atar durch den gerösteten Sesam herrlich nussig wobei Sumach eine schöne Frische hinein zaubert; und der Thymian – der ist die Kopf- und Herznote des Ganzen.
Wofür wird Za’atar verwendet?
Und wofür kann ich dieses Za’atar alles nehmen?
Versuche mal Manakish. Das sind leckere Teigfladen, die mit einer Mischung aus Za’atar, Zwiebeln und Olivenöl bestrichen werden und kurz in den Ofen wandern. Der Duft, der dann aus deinem Ofen strömt ist betörend!
Du kannst die Mischung aber auch ganz einfach neben einem guten Olivenöl und frischem Brot reichen. Dippe das Brot erst in das Öl und anschließend in die leckere Gewürzmischung. Besonders bekannt und beliebt ist die Verwendung mit Labneh, dem levantinischen Frischkäse aus Joghurt. Dieser wird einfach mit Olivenöl beträufelt und mit Za’atar bestreut. Dann einfach das Fladenbrot oder ein Stück Baguette da durchziehen und du hast einen der berühmtesten Happen der Levante.
Za’atar passt auch sehr gut zu:
- Käse
- Eiern (gekocht oder gebraten – egal)
- Salat
- Marinaden
Lieber kaufen oder selber machen?
Za’atar kannst du mittlerweile in gut sortierten Supermärkten, im orientalischen Markt oder eben online kaufen. Wenn ich die Gewürzmischung nicht selber machen möchte, greife ich sehr gerne auf Produkte zurück, die ich online kaufe, da sie von der Rezeptur oft authentischer sind als die es im Supermarkt gibt. Achte beim Kauf darauf, dass der wilde Thymian genutzt wird und keine weitern Zutaten, wie z.B. Cumin oder sowas enthalten sind.
Za’atar kannst du aber auch ganz einfach, schnell und günstig selber machen. Mein Rezept findest du direkt hier weiter unten in der Rezeptkarte.
Wenn du Za’atar selber gemacht hast, kannst du die Gewürzmischung einfach in ein sauberes und trockenes Glas geben und gut verschließen. Das Ganze hält sich dann gut 6 Monate. Du kannst es danach natürlich auch noch verwenden, aber der Sesam könnte dann schon nicht mehr ganz so frisch schmecken. Aber vermutlich hast du dein Za’atar eh bis dahin schon längst verbraucht. Viel Spaß und guten Appetit!
Rezept für Za’atar Gewürzmischung
Zutaten
- 3 EL Thymian gerebelt
- 1,5 El Sesam
- 2,5 TL Sumach
- 1/2 TL Salz
Zubereitung
- Sesam ohne Öl in einer Pfanne auf mittlerer Stufe für ca. 5 Minuten unter Rühren rösten.
- Die Hälfte des Sesams mit Salz, Sumach und Thymian in einen Mörser geben und leicht anstoßen.
- Restlichen Sesam hinzufügen und vermengen.
Notizen
Nährwerte
Entdecke mehr Rezepte mit Za’atar:
- Crostini mit Bohnenmus
- Tomatensuppe
- Avocado-Brot mit Halloumi
- Grilled Cheese Sandwich
- Babka mit Za’atar
- Za’atar Hähnchen
- Latkes mit Labneh
- Gebackene Aubergine
- Rote Bete Carpaccio
- Käsekuchen
- Fetacreme
- Bulgursalat
- Kichererbsensalat
- Acovado-Toast
- Feigen Caprese
- Freekeh Salat
- Omelett
- Fenchelsalat
- Za’atar-Schnecken
Hallo Rafik, ich habe für das Zatar Extra Ysop angepflanzt. Muss ich ihn erst trocknen lassen? Frisch schmeckt er etwas bitter. Danke schon mal für die Antwort
Hallo Ulrike,
ich würde es auf jeden Fall für die Za’atar Mischung gut trocknen lassen. Frischen Ysop kannst du z.B. gut in Olivenöl einlegen 😉
Liebe Grüße
Rafik